MALDI-TOF MS zur Tierartbestimmung in Milch und Käse

Ein Bericht aus unserem Laboralltag

Ekkehard Hiller, Jörg Rau

 

Ist der teure Büffel-Mozzarella auf der Pizza nicht doch die günstigere Variante aus Kuhmilch? Sind die als Feta ausgelobten weißen Würfel im Salat kein Imitat? Am CVUA Stuttgart wurde mit der MALDI-TOF Massenspektrometrie ein neuer Weg der Analyse beschritten.

 

Der Schutz des Verbrauchers vor falsch deklarierten Lebensmitteln ist ein wichtiges Ziel der amtlichen Lebensmittelüberwachung. Bei Molkereiprodukten ist die Angabe der Tierart dabei besonders relevant für die Kaufentscheidung.

 

Für den analytischen Routine-Nachweis solcher Täuschungen sind bisher vor allem aufwändige molekularbiologische, immunologische oder fettanalytische Methoden im Einsatz. Einen weiteren Zugang zur Tierartbestimmung bietet die MALDI-TOF Massenspektrometrie (MS). Hiermit können gut ionisierbare große Biopolymere, wie beispielsweise Proteine, analysiert werden. Zusätzlich zu den Datenbanken für Mikroorganismen und Muskelfleisch wurde nun eine erste Datenbank für die Tierartbestimmung in Mozzarella und Feta-ähnlichen Produkten erstellt und validiert. Die Datenbankeinträge stehen zum Tausch über maldi-up.ua-bw.de zur Verfügung.

 

Die Ergebnisse wurden als Posterbeitrag auf dem 46. Deutschen Lebensmittelchemikertag in Würzburg präsentiert. In unserem Labor für tierische Erzeugnisse wird die Tierartbestimmung mit MALDI-TOF MS bei verschiedenen Lebensmitteln bereits bei der Untersuchung amtlicher Proben eingesetzt.

 

Schaubild: Von der Probenvorbereitung bis zum validen Tierart-Ergebnis in 15 Minuten.

Mozzarella im MALDI-TOF MS – Von der Probenvorbereitung bis zum validen Tierart-Ergebnis in 15 Minuten:
Büffel-Mozzarella; Extraktion; Probenauftragung auf den Träger, MALDI-TOF-MS, Massenspektrum, Auswertung mit der eigenen Datenbank mit Ergebnis.

 

Download

Direkter Link zum ausführlichen Posterbeitrag als PDF-Dokument

 

Artikel erstmals erschienen am 30.11.2017