Rückstände und Kontaminanten in Frischgemüse aus konventionellem Anbau 2014

Ein Bericht aus unserem Laboralltag

Alexander Lemke, Ellen Scherbaum

 

Schmuckelement.

 

Im Jahr 2014 wurden am CVUA Stuttgart insgesamt 813 Proben Frischgemüse aus konventionellem Anbau auf Rückstände von über 700 verschiedenen Pestiziden, Pestizidmetaboliten sowie Kontaminanten untersucht. 737 dieser Proben (91 %) wiesen Rückstände von insgesamt 208 verschiedenen Pestizid-Wirkstoffen auf (2013: 199 Wirkstoffe, 2012: 219 Wirkstoffe, 2011: 191 Wirkstoffe, 2010: 187 Wirkstoffe). Insgesamt wurden 3587 Rückstände (entsprechend den rechtlichen Rückstandsdefinitionen, vgl. Anlage 4) gefunden. Bei 128 Gemüseproben (16 %) wurden Rückstandsgehalte über den gesetzlich festgelegten Höchstmengen festgestellt (siehe Tabelle 1). Im Vergleich zu den Vorjahren lag die Beanstandungsquote damit deutlich höher (2013: 39 Proben (4,4 %), 2012: 57 Proben (6,4 %), 2011: 53 Proben (7,0 %)). Ursächlich hierfür ist die Ausweitung des Untersuchungsspektrums auf polare Pestizide und der hohe Anteil an Überschreitungen der Höchstmenge für den Wirkstoff Chlorat.

 

Ausweitung des Untersuchungsspektrums für alle Proben:

2014 wurden alle Proben routinemäßig auch auf 30 sehr polare Stoffe untersucht (QuPPe-Methode, siehe auch http://quppe.eu), die mit der QuEChERS-Multi-Methode nicht erfasst werden können.
Dazu gehören die im Jahr 2012 erstmals untersuchten Fungizide Fosetyl und Phosphonsäure, die auch im Gemüsebau eingesetzt werden, die Zusatzstoffe Morpholin, Di- und Triethanolamin die in der EU nicht zugelassen sind, jedoch in Drittländern in Wachsen verwendet werden, das Herbizid Chlorat sowie Perchlorat, das als Kontaminant eingestuft wird.

 

Einzelheiten und Ergebnisse finden Sie im ausführlichen Beitrag als PDF-Dokument.

 

Bildernachweis

CVUA Stuttgart, Pestizidlabor.

 

Artikel erstmals erschienen am 25.02.2015