Neuer RHD-Virustyp?

Dr. Birgit Blazey

 

Aktuell sind mehrere Kaninchen aus zwei Landkreisen in Baden-Württemberg (Esslingen und Ludwigsburg) an der sogenannten Hämorrhagischen Krankheit der Kaninchen (RHD = Rabbit Haemorrhagic Disease oder auch „Chinaseuche“ genannt) verendet. Hier handelt es sich um eine durch Viren verursachten Krankheit der Haus- und Wildkaninchen. Laut Vorbericht waren die Tiere gegen RHD geimpft worden.


Nachdem am Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt Stuttgart (CVUAS) das RHD-Virus nachgewiesen werden konnte, wurde umgehend Probenmaterial ans Friedrich-Loeffler-Institut geschickt, um durch weitergehende Untersuchung, zu prüfen, ob es sich hierbei um den neuen Virustyp RHDV-2 handelt.


Dieser neue Virustyp hat bereits im Jahr 2013 in Nordrhein-Westfalen und letztes Jahr in Reinland-Pfalz, Brandenburg und Thüringen zu zahlreichen Todesfällen bei Kaninchen geführt. Mit Bestätigung des neuen Virustyps RHD-2 wären dies die ersten Fälle in Baden Württemberg. Das Ergebnis ist nicht nur für die TierärztInnen des CVUA sondern auch für viele praktizierende Tierärzte, Kaninchenzüchter und -halter von großer Bedeutung. Es scheint so, dass die Impfung mit dem bislang verfügbaren Impfstoff gegen den neuen Stamm zu keinem sicheren Schutz mehr führt.
Mehr zu diesem Thema auf unserer Homepage, sobald die Ergebnisse der Virustypisierung vorliegen.

 

UPDATE 15.04.2015:

Die neue Variante des Virus der Hämorrhagischen Kaninchenseuche (RHDV-2) – Erstnachweis nun auch in Baden-Württemberg

 

Artikel erstmals erschienen am 20.03.2015