Frau Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch besucht in Begleitung des Bundestagsabgeordneten Ingo Wellenreuther und des Landtagsabgeordneten Alexander Salomon das CVUA Karlsruhe

Stephan Walch (CVUA-Karlsruhe)

 

Frau Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch, MdL besuchte am 4. August 2017 das Chemische und Veterinäruntersuchungsamt Karlsruhe, um sich über die aktuellen Möglichkeiten zum Nachweis von Herkunft und Echtheit bei Lebensmitteln in der Lebensmittelüberwachung zu informieren.
 
In Begleitung von Ingo Wellenreuther, MdB und Alexander Salomon, MdL. wurde Frau Gurr-Hirsch die Aufgabenvielfalt des CVUA Karlsruhe im Hinblick auf die Authentizitätsuntersuchung von Lebensmitteln vorgestellt. Bei einem einführenden Gespräch lernte sie die aktuellen Arbeitsschwerpunkte kennen und konnte die Relevanz der Probleme diskutieren. Bei einem Rundgang durch die Labore wurden Frau Gurr-Hirsch ausgewählte Schwerpunkte vorgestellt. Dazu gehörten die Themen „Bestimmung der Fischart“, „Echtheitsüberprüfung von Schwarzwaldforellen“ sowie im Bereich „Untersuchungen mittels NMR - Nuclear Magnetic Resonance“ die Markenüberprüfung von Spirituosen und Säuglingsnahrung, sowie die Unterscheidung von konventionell hergestellten und Bio-Eiern.

 

 

Frau Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch im Gespräch mit Herrn Stephan Walch, dem Amtsleiter des CVUA Karlsruhe, sowie mit den begleitenden Abgeordneten und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des CVUA. (Foto: CVUA Karlsruhe).

Bild 1: Frau Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch im Gespräch mit Herrn Stephan Walch, dem Amtsleiter des CVUA Karlsruhe, sowie mit den begleitenden Abgeordneten und mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des CVUA. (Foto: CVUA Karlsruhe)

 

 

Bestimmung der Fischart

 

Seezunge, Tropenzunge und Pangasius sind drei verschiedene Fischarten, die als Speisefische genutzt werden. Von den genannten Fischen ist die Seezunge der wohlschmeckendste und auch der teuerste Fisch. Bei der Tropenzunge und dem Pangasius handelt es sich demgegenüber um weniger wohlschmeckende und geringwertigere Fische. Die Filets der drei Fische sehen sehr ähnlich aus, so dass der Verbraucher anhand des Filets nicht erkennen kann, um welchen Fisch es sich handelt. Am CVUA Karlsruhe ist es jedoch möglich mit verschiedenen molekularbiologischen oder massenspektrometrischen Methoden, Seezunge von anderen Fischen zu unterscheiden, wie im Fischlabor des CVUA Karlsruhe vorgestellt wurde.

 

 

Frau Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch im Gespräch mit Herrn Dr. Möllers (Fischlabor). (Foto: CVUA Karlsruhe). 

Bild 2: Frau Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch im Gespräch mit Herrn Dr. Möllers (Fischlabor). (Foto: CVUA Karlsruhe))

 

 

Schwarzwaldforelle – Abgrenzung der Herkunft mittels Elementanalytik

 

Die Bezeichnung Schwarzwaldforelle ist in das Verzeichnis der geographisch geschützten Angaben (g.g.A.) der EU aufgenommen. Wenn die Bezeichnung „Schwarzwaldforelle“ verwendet wird, muss einerseits das Erzeugnis nach der angemeldeten Spezifikation erzeugt und andererseits mit der Angabe „geschützte geografische Angabe“ oder der Abkürzung „g.g.A.“ und dem für diese Angaben vorgesehenen Unionszeichen (Logo) gekennzeichnet werden. Im Rahmen des Forschungsprojekts „Wasserzeichen Baden-Württemberg“ des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg das gemeinsam mit dem CVUA Freiburg erfolgreich bearbeitet wird, wurde die Elementanalytik für den Zweck der Herkunftsuntersuchung von Schwarzwaldforellen evaluiert. Erste vielversprechende Ergebnisse zeigen, dass der elementare Fingerabdruck eine Zuordnung von Forellenzuchtbetrieben erlaubt.

 

 

Frau Schöberl und Herr Dr. Brunner informieren im zentralen Messlabor über die Elementbestimmung von Forellen. (Foto: CVUA Karlsruhe). 

Bild 3: Frau Schöberl und Herr Dr. Brunner informieren im zentralen Messlabor über die Elementbestimmung von Forellen. (Foto: CVUA Karlsruhe)

 

 

Herkunft und Echtheit mittels NMR: Leuchtturm-Projekt des CVUA Karlsruhe

 

Zum Abschluss des Rundgangs konnten die Beschäftigten Frau Gurr-Hirsch die modernste Analysentechnik des Hauses präsentieren. Das Leuchtturm-Projekt des CVUA Karlsruhe ist die Analytik mittels NMR. Diese Technologie, die ähnlich wie ein aus der Humanmedizin bekanntes MRT arbeitet, wird seit 2010 zentral für Baden-Württemberg in Karlsruhe für die Untersuchung von Lebensmittelproben eingesetzt, wenn es um den Nachweis von Herkunft und Echtheit geht. Die Untersuchung von Säuglingsnahrung auf Fälschungen gelingt dabei ebenso wie die Untersuchung von Spirituosen auf deren Echtheit.
Die vorgestellte Untersuchung von Eiern wurde in einem Fernsehbeitrag des SWR dokumentiert: „Lebensmittel-Detektive in Karlsruhe - Dem Bio-Ei auf der Spur“ https://www.swr.de/swraktuell/bw/karlsruhe/lebensmittel-detektive-in-karlsruhe-dem-bio-ei-auf-der-spur/-/id=1572/did=20038144/nid=1572/17cu459/index.html

 

 

Frau Sommerfeld und Herr Dr. Kuballa stellen Frau Gurr-Hirsch die Echtheitsbestimmung von Spirituosen im NMR-Labor vor. (Foto: CVUA Karlsruhe).

Bild 4: Frau Sommerfeld und Herr Dr. Kuballa stellen Frau Gurr-Hirsch die Echtheitsbestimmung von Spirituosen im NMR-Labor vor. (Foto: CVUA Karlsruhe)

 

 

Bild 4: Frau Ackermann stellt Frau Gurr-Hirsch und den Pressevertretern ihre Promotionsarbeit zur Unterscheidung des Haltungstyps von Eiern mittels NMR vor. (Foto: CVUA Karlsruhe).

Bild 5: Frau Ackermann stellt Frau Gurr-Hirsch und den Pressevertretern ihre Promotionsarbeit zur Unterscheidung des Haltungstyps von Eiern mittels NMR vor. (Foto: CVUA Karlsruhe)(Foto: CVUA Karlsruhe)

 

 

Frau Gurr-Hirsch lobte die Initiative des CVUA Karlsruhe für die Etablierung vielfältiger Techniken zur Herkunfts- und Echtheitsuntersuchung. Sie bekräftigte dabei auch die Notwendigkeit der erforderlichen personellen Ausstattung für die Aufgabenerledigung.
Besonders beeindruckt war Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch von der Motivation der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Untersuchungsamtes, die ihr bei allen vorgestellten Themen im Haus durch die engagierten Beiträge erkennbar war. Frau Gurr-Hirsch kam nach dem Rundgang und den Gesprächen zu einem Fazit: „Karlsruhe wird zu einem Cluster für die Herkunftsüberprüfung von Lebensmitteln“. Das CVUA ist dabei sehr stark mit den anderen Institutionen wie dem KIT und insbesondere dem Max-Rubner-Institut vernetzt, an dem gerade das Nationale Referenzzentrum für Echtheit und Integrität in der Lebensmittelkette eingerichtet wird.

 

 

Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch mit den Abgeordneten Wellenreuther, Salomon und dem Amtsleiter des CVUA Karlsruhe Herrn Walch (v.l.). (Foto: CVUA Karlsruhe). 

Bild 6: Frau Staatssekretärin Gurr-Hirsch mit den Abgeordneten Wellenreuther, Salomon und dem Amtsleiter des CVUA Karlsruhe Herrn Walch (v.l.). (Foto: CVUA Karlsruhe)

 

 

Hintergrundinformationen

 

Das CVUA Karlsruhe ist für den Regierungsbezirk Karlsruhe für die flächendeckende Untersuchung von Lebensmitteln und Proben der tierärztlichen Diagnostik zuständig. Darüber hinaus werden einige Aufgaben, wie z.B. die Untersuchung von Arzneimitteln, kosmetischen Mitteln und Proben auf Tierarzneimittelrückstände zentral für Baden-Württemberg bearbeitet. Auch die anderen CVUAs des Landes in Stuttgart, Sigmaringen und Freiburg untersuchen Proben im Rahmen des gesundheitlichen und wirtschaftlichen Verbraucherschutzes, das STUA Aulendorf Diagnostikzentrum zusätzlich diagnostische Proben in landesweiten Überwachungs- und Bekämpfungsprogrammen.

 

 

Artikel erstmals erschienen am 10.08.2017