Das CVUA Freiburg legt seinen Jahresbericht 2012 vor
Hans-Ulrich Waiblinger (CVUA Freiburg)
Insgesamt ca. 15.300 Proben von Lebensmitteln, Kosmetika, Textilien sowie Futtermitteln hat das CVUA Freiburg 2012 im Rahmen des Verbraucherschutzes untersucht, dazu kommen weitere 30.400 Proben im Bereich der Tiergesundheitsdiagnostik .
Untersuchungsergebnisse
Die Beanstandungsquote betrug bei Lebensmitteln genau 19 Prozent und blieb damit im Bereich des Vorjahresniveaus (2011: 20%). Weiterhin sehr niedrig ist die Zahl der Lebensmittel-Proben, die als gesundheitsschädlich beurteilt worden sind (11 Proben =0,1 % aller Proben), etwa wegen scharfkantiger Fremdkörper oder krankheitserregender Mikroorganismen.
Bubble Tea: Viel Geblubber um nichts?!?
Er ist süß, bunt und exotisch. Die Rede ist von Bubble Tea, einem Getränk, das im letzten Jahr auch in Baden-Württemberg Einzug gehalten hat. Das Fazit einer größeren Untersuchungsreihe: Die Getränke sind gespickt mit einer Menge Zucker sowie einem bunten Mix aus Zusatzstoffen, die teilweise nicht mehr zeitgemäß sind. Eine Gesundheitsgefahr, ausgehend von Kontaminanten, war aber nicht festzustellen. Jedoch wurden weniger als die Hälfte der untersuchten Getränke mit dem empfohlenen Warnhinweis bezüglich einer Aspirationsgefahr in den Verkehr gebracht. Zudem waren die Produkte teilweise hygienisch nicht einwandfrei.
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Echt" prickelnd - woher stammt die Kohlensäure im Sekt?
Überwiegend erfreulich war das Ergebnis eines Untersuchungsprogramms bei insgesamt 56 Schaumweinen, die beispielsweise als „Winzersekt" bezeichnet waren oder Werbeaussagen wie „klassische Flaschengärung" trugen. Auffällige Gehalte an technischer, exogener, d.h. nicht durch Vergärung des Ausgangsweins gebildeter Kohlensäure blieben die Ausnahme.
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Vibrionen - Krankheitserreger in Seafood auf dem Vormarsch?
In Venusmuscheln wurde erstmals ein pathogenerVibrio parahaemolyticus Stamm nachgewiesen. Da es sich bei den Venusmuscheln um ein verzehrsfertiges Produkt handelte, wurde die Probe aufgrund des Nachweises als nicht sicheres Lebensmittel beurteilt. Die bisherigen Untersuchungsergebnisse des CVUA Freiburg zeigen, dass V. parahaemolyticus regelmäßig bei aus dem Meer stammenden Fischen und Meeresfrüchten (Seafood) nachgewiesen werden kann. Die Nachweisrate für diese Vibrio-Art lag bei den am CVUA Freiburg in den letzten Jahren untersuchten Proben bei 5 %.
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Dioxine und PCB: Auffällige Befunde bei Rindfleisch aus Weidehaltung
Aufgrund von Höchstmengen- überschreitungen für Dioxine und dl-PCB bei Rindfleisch aus Weidehaltung wurden betroffene Betriebe gezielt geprobt und Ursachenermittlungen durchgeführt. Es ist bei den betroffenen Betrieben festgestellt worden, dass die Belastungssituation durch das Zusammenkommen verschiedener Faktoren (unter anderem Haltungsform, Weidenmanagement, allgemeine Hintergrund- belastung) bedingt wird.
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Gentechnik in Lebensmitteln
Gentechnisch veränderte Bestandteile sind in Lebensmitteln - wenn überhaupt - zumeist nur in geringen Mengen nachweisbar. Da in der EU jedoch für nicht zugelassene GV-Bestandteile bei Lebensmitteln weiterhin die absolute Nulltoleranz gilt, können auch geringe Verunreinigungen bedeutsam werden. Dies war 2012 etwa bei Basmati Reis oder Senf der Fall.
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Überprüfung der Herkunft und Echtheit von Lebensmitteln
Erfreulich war das Ergebnis der Untersuchungen der Herkunftsangaben bei Spargel und Erdbeeren: Nur eine Spargelprobe fiel durch eine falsche Herkunftsangabe auf. Bei mehreren Erdbeerproben wurde anhand der Ergebnisse der Stabil-Isotopenanalyse der Verdacht auf falsche Herkunftsangaben nicht weiter aufrecht erhalten.
Lesen Sie den ausführlichen Jahresbericht zur Herkunftsuntersuchung von Spargel und Erdbeeren
Auffällig waren insgesamt 10 von 63 untersuchten Bio-Tomatenproben: Es bestand Zweifel, ob die Früchte tatsächlich - wie angeboten - aus Bioanbau stammten. Aufgrund der Ergebnisse sollen die Untersuchungen fortgesetzt und auf andere Kulturarten ausgedehnt werden. Hierfür wurde das CVUA Freiburg durch das Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg mit der Durchführung eines Forschungsvorhabens beauftragt.
Tiergesundheitsdiagnostik: Baden-Württemberg mittlerweile flächendeckend von Schmallenberg-Virus erfasst
Seit Mai 2012 wurden in Baden-Württemberg mehr als 4000 Blutproben auf Schmallenberg-Virus Antikörper untersucht. Während Mitte des Jahres bei nur ca. 4 % der untersuchten Tiere Schmallenberg-Virus Antikörper nachweisbar waren, reagierten im Monat Oktober 2012 bereits fast 90% aller auf Schmallenberg-Virus Antikörper untersuchten Blutproben von Rindern, Schafen, Ziegen und Rehwild positiv. Die Verbreitung des Erregers erfolgt grundsätzlich durch Insekten (Gnitzen, Stechmücken); problematisch ist die Infektion v.a. während der Trächtigkeit, da das Virus den Fetus infizieren und zu schweren Missbildungen des Fetus führen kann.
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Tag der offenen Tür
Schauen - Probieren - Informieren, unter diesem Motto stellten wir am 21. Juli 2012 unsere Arbeit der Öffentlichkeit vor. Mehrere tausend Besucher informierten sich über unsere Themen, den Verbraucherschutz bei Lebensmitteln, Kosmetika und Textilien sowie den Schutz der Tiergesundheit.
Impressionen vom Tag der offenen Tür
Der soeben erschienene Jahresbericht 2012 des CVUA Freiburg informiert über Besonderheiten und Schwerpunkte.
Weitere Berichte zu ausgewählten Themen
Tiergesundheitsdiagnostik: Untersuchungszahlen
Bildnachweis
ulikat, www.pixelio.de, Image-ID: 129561 (Champagnerflasche)
Peter Smola, www.pixelio.de, Image-ID: 629398 (Rindfleisch)
CVUA Freiburg