Antrittsbesuch des neuen Tübinger Regierungspräsidenten Klaus Tappeser beim Chemischen und Veterinäruntersuchungsamt (CVUA) Sigmaringen

Luisa Stanojlovic

 

 

Der neue Tübinger Regierungspräsident Klaus Tappeser hat dem CVUA Sigmaringen seinen Antrittsbesuch abgestattet. Während seines Besuchs wurden Klaus Tappeser die Aufgaben und die Organisation der CVUA Sigmaringen vorgestellt und über die Personalsituation informiert.


Sigmaringens Amtsleiter Bernfried Glück empfing in Begleitung seines Stellvertreters Erich Klein den neuen Regierungspräsidenten. In Gesprächen mit der Amtsleitung und den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des CVUA Sigmaringen wurde Klaus Tappeser über den Personalstand und die Nachwuchsgewinnung informiert. Qualifiziertes Personal nach Sigmaringen zu bekommen und dort zu halten wird immer schwieriger. Neben der lukrativeren Bezahlung durch die Industrie ist ein weiteres Problem des öffentlichen Dienstes auch, dass den Mitarbeitern häufig nur befristete Verträge angeboten werden können.


In Baden-Württemberg werden Lebensmittel an vier verschiedenen CVUAs untersucht. Durch die dezentrale Struktur wird auch der ländliche Raum gestärkt und den Ballungsge-bieten gleichgestellt. „Baden-Württemberg lässt sich Dezentralität kosten“, erwähnt Klaus Tappeser. Durch die Dezentralität wird mehr Personal benötigt, was wiederum Geld kostet, jedoch den ländlichen Raum deutlich stärkt. Der Regierungspräsident zeigte Verständnis für die personellen Nöte und Schwierigkeiten, betonte aber auch, dass das Land geplante Stellenabbauprogramme („1480 Programm“) wiederholt nach hinten verschoben habe.
„Es gibt immer mehr Arbeit und wenig Arbeitskräfte“ sagte Bernfried Glück. Die Lebensmittelüberwachung wird immer mehr durch EU-Gesetze bestimmt. Ein Beispiel hierfür ist die neue Lebensmittelinformationsverordnung. Diese stellt sowohl Sachverständige als auch Gewerbetreibende vor große Herausforderungen und wachsende Aufgaben, die seitens des CVUA Sigmaringen mit dem bestehenden Personaldefizit nur schwer zu bewältigen sind.


Besprochen wurde auch die Personalqualifizierung. Bernfried Glück betonte, dass die derzeit bestehenden Möglichkeiten der Abordnung von Kolleginnen und Kollegen an andere Behörden des Landes und des Bundes sehr gegrüßt werden.
Leider gibt es hierfür in den seltensten Fällen einen Personalersatz; die Arbeit muss von dem vorhandenen Personal aufgefangen werden.
Klaus Tappeser schlug vor, das Problem auf „Gegenseitigkeit“ zu lösen: Wenn einer abgeordnet wird, muss im Gegenzug einer kommen“.

Im Anschluss an die Gespräche wurde der Regierungspräsident in das baden-württembergische Zentrallabor für Fruchtsäfte geführt. Dort fühlte er sich, als er die Pipette in die Hand nahm, in seinen Chemieunterricht zurückversetzt. Zum Schluss bedankte er sich für die Einladung und betonte, dass es wichtig sei, dass sich die Bürger auf gesunde Lebensmittel verlassen können.

 

 

 

Artikel erstmals erschienen am 24.01.2017