Amerikanische Faulbrut - Hygienehinweise für Imkereien

Dr. Frank Neumann

 

Die weltweit verbreitete bekämpfungspflichtige Brutseuche der Honigbiene Apis mellifera, ist ebenso gefürchtet, wie Bienenverluste im Zusammenhang mit der Varroamilbe. Verursacht wird das mit typischen klinischen Symptomen einhergehende Erkrankungsbild durch den sehr widerstandsfähigen sporenbildenden bakteriellen Erreger Paenibacillus larvae.

 

Die Ursachen für jährlich auftretende Neuinfektionen können aufgrund großer Flugradien der Bienenvölker in den meisten Fällen nicht verifiziert werden. Zwar gilt der Faulbruterreger innerhalb der EU als nicht ubiquitär (nicht überall vorkommend), zeigen allerdings Untersuchungen von importierten nicht EU Handelshonigen in der überwiegenden Mehrheit Kontaminationen mit Faulbruterregern.

 

Als potentielle und zu meidende Infektionsquellen gelten auch deshalb allgemein betriebsfremde Honige. Dieser Umstand resultiert vermutlich aus den weltweit unterschiedlichen Bekämpfungsstrategien und Bekämpfungszielen. So ist die Anwendung von Antibiotika gegen den Faulbruterreger in der EU seit Jahrzehnten nicht mehr zulässig.

 

Dem entsprechend gilt es im Rahmen von angeordneten Faulbrutsanierungen alle Maßnahmen die darauf abzielen den Erreger aus der Imkerei zu entfernen, sorgfältig umzusetzen. Die seit den 1990er Jahren rückläufigen Fallzahlen sowohl der Neuausbrüche, als auch der Anzahl betroffener Bienenstände und erkrankter Völker in Baden-Württemberg, bestätigen den Erfolg von Bekämpfungs- und Präventionsstrategie.

 

Merkblatt-Bienengesundheit Hygienehinweise Faulbrutsanierung (395 KB)

 

 

Artikel erstmals erschienen am 21.08.2019