Melamin in Bonbons der Marke „White Rabbit“ nachgewiesen!

Trotz Rückrufaktion des asiatischen Herstellers und eines holländischen Importeurs befanden sich Bonbons der Marke „White Rabbit“ noch am 29.09.2008 in Baden-Württemberg im Verkehr.

http://german.china.org.cn/china/2008-09/27/content_16546370.htm

In einer Probe dieser Bonbons wurde ein Melamingehalt von 152 mg/kg ermittelt. Weitere Informationen hierzu in der Pressemitteilung Nr. 222/2008 vom 01.10.2008 und Nr. 223/2008 vom 02.10.2008 des MLR Baden-Württemberg.

http://www.mlr.baden-wuerttemberg.de/Verbraucherministerium_warnt_vor_chinesischen_White_Rabbit_Bonbons/66211.html

 

Toxikologische Bewertung

Nach einer ersten Abschätzung - auf Basis einer Risikobewertung für milchhaltige Produkte durch die EFSA (Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit) vom 25.09.2008 - ist mit dem Verzehr einzelner Bonbons keine konkrete Gesundheitsgefahr verbunden.

http://www.efsa.europa.eu/EFSA/efsa_locale-1178620753824_1211902098433.htm

Von der EFSA wurde ein Tolerable-Daily-Intake (TDI)-Wert von 0,5 mg Melamin/kg Körpergewicht abgeleitet. In Abhängigkeit vom Körpergewicht wird dieser Wert beim täglichen Verzehr von 5 bis zu 14 Bonbons noch nicht ausgeschöpft.

Somit ist nur bei extremem, also vergleichsweise sehr hohem Verzehr des Produktes über einen längeren Zeitraum eine Gesundheitsschädlichkeit nicht ausgeschlossen.

Infokasten

Tolerierbare tägliche Aufnahmemenge (Tolerable Daily Intake, TDI):

Der TDI-Wert ist die auf der Basis des Körpergewichts geschätzte Menge eines Stoffs, die ohne nennenswertes Risiko ein Leben lang täglich aufgenommen werden kann.

Quelle: www.efsa.eu.int

 

Aktueller Stand der weiteren Untersuchungen

Inzwischen erhöhte sich die Gesamtzahl der auf Melamin untersuchten Proben auf 82. Neben Babykost von deutschen Herstellern handelte sich hierbei vor allem um Soja- und Reisprodukte, Gebäck und Bonbons insbesondere aus China und anderen asiatischen Ländern. In keinem weiteren Produkt konnte bisher Melamin und verwandte Substanzen nachgewiesen werden.

Weitere Proben werden derzeit untersucht.

 

Weitere Berichte und Hintergrundinformationen

Bericht vom 25.09.2008

Bericht vom 18.09.2008

Untersuchungen des CVUA Stuttgart aus dem Jahr 2007

 

 

Artikel erstmals erschienen am 03.10.2008