In China erneut Melamin in Milchprodukten entdeckt

Dr. Christiane Lerch

 

Mehr als ein Jahr nach dem Skandal um mit Melamin verseuchte Milchprodukte in China sind dort erneut belastete Lebensmittel aufgetaucht.

Etwa 300.000 Babys und Kleinkinder waren im Herbst 2008 an mit Melamin kontaminierter Säuglingsnahrung erkrankt und mindestens sechs Kinder starben.
Melamin wurde in China zur Vortäuschung eines höheren Proteingehaltes Lebens- und Futtermitteln zugesetzt und weltweit in einer Vielzahl von chinesischen eiweißhaltigen Produkten sowie Backtriebmitteln gefunden - wir berichteten.

 

Aktuellen Presseberichten ist zu entnehmen, dass eine Molkerei nach dem Skandal rund 170 Tonnen des melaminhaltigen Milchpulvers aufgekauft hatte, von denen etwa 100 Tonnen in den Handel bzw. in die Lebensmittelverarbeitung gelangt sind.

 

193 Lebensmittelproben im Jahr 2009 auf Melamin untersucht

Lediglich in 2 Erzeugnissen - einem Nahrungsergänzungsmittel auf Sojaextraktbasis und einer Probe Shrimps - konnten geringe Spuren von Melamin nachgewiesen werden.

 

Aus dem Regierungsbezirk Stuttgart wurden untersucht:

  • Getreideerzeugnisse, Backwaren (bevorzugt mit hohem Gehalt an Backtriebmittel) und Süßwaren (65 Proben),
  • Fische und Meeresfrüchte sowie Hühnereiprodukte, die über Futtermittel kontaminiert sein können (46 Proben),
  • Sojahaltige Lebensmittel (36 Proben),
  • Diätetische Lebensmittel auf Eiweißbasis und sojaextrakthaltige Nahrungsergänzungsmittel (23 Proben),
  • Säuglingsnahrung und Milcherzeugnisse (17 Proben) sowie
  • einige andere Erzeugnisse.

 

Nachweislich aus dem asiatischen Raum stammten 24 Proben.

 

Weitere Berichte und Hintergrundinformationen

Der Melaminskandal

 

Artikel erstmals erschienen am 24.02.2010