Europäische Weindatenbank

Dr. Eva Annweiler

 

Bei Wein besteht eine sehr große Qualitätsspanne von billiger Massenware bis zu hochklassigen Spitzenweinen. Der Käufer muss den Angaben auf dem Etikett der Weinflasche vertrauen, das u.a. Informationen zur Weinqualität, zur Herkunft und zum Jahrgang eines Weines liefert. Um diese Angaben besser überprüfen zu können, werden seit 1991 Daten von Weinen der EU-Mitgliedsländer in einer Datenbank gespeichert.

 

WeinflaschenDazu werden jährlich ca. 1380 Proben Keltertrauben aller Weinanbaugebiete der EU-Mitgliedstaaten entnommen. Auf Deutschland entfallen ca. 200 Proben, von denen ungefähr 40 aus Baden-Württemberg stammen. Die massenspektrometrische Stabilisotopenanalyse der baden-württembergischen Referenzweine erfolgt am CVUA Freiburg.

 

Aus den entnommenen Trauben-Proben wird in kleinem Maßstab Wein hergestellt, der für das entsprechende Weinanbaugebiet repräsentative Analysedaten liefern soll. Neben den allgemeinen weinbaulichen Daten und den Ergebnissen der klassischen Weinanalytik, sind vor allem die Isotopendaten für eine spätere Beurteilung von Bedeutung. Die Daten werden an die Forschungsstelle der Europäischen Gemeinschaft in Ispra (Italien) weitergeleitet.

 

Was verraten die stabilen Isotopen des Weins?

Mit Hilfe der Isotopendaten kann auf eine unzulässige Behandlung wie Wässerung oder Zuckerung geprüft werden. Auch ein Etikettenschwindel mit falschen Angaben zur geografischen Herkunft und zum Jahrgang kann mittels der Stabilisotopenanalytik aufgedeckt werden.

 

Welche Isotopendaten werden bestimmt?

Isotopendaten

* Diese Bestimmung erfolgt für die deutschen Referenzweine und auch für Handelsproben an den 3 Instituten: Bundesinstitut für Risikoforschung (Berlin), Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittel (Würzburg) und Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (Speyer).

 

 

Artikel erstmals erschienen am 11.12.2008