Azofarbstoffe
Kerstin Schäper
Ein Schwerpunkt bei gefärbten Textilien, Ledererzeugnissen und Spielwaren ist die Untersuchung auf verbotene Azofarbstoffe.
Azofarbstoffe sind synthetische Farbstoffe, deren Ausgangsstoffe Amine sind. Verbunden sind die einzelnen Komponenten über eine sogenannte Azobrücke (R-N=N-R).
Beispiel für einen Azofarbstoff; hier Solvent Yellow 1:
Durch Kombination verschiedenster Amine können unterschiedliche Farben erzeugt werden.
Aufgrund der Farbvielfalt, Farbstabilität und Lichtechtheit eignen sich einige Vertreter dieser Farbstoffgruppe u.a. besonders gut zum Färben von Textilien aus Wolle, Seide, Baumwolle, Viskose, Polyester, Polyamid und Leder. Zudem können sie auf Textilien und Leder wasch-, reinigungs- und reibecht fixiert werden.
Nachteilig ist jedoch, dass aus einigen Azofarbstoffen als krebserregend eingestufte Amine freigesetzt werden können. Aus diesem Grund wurden diese Azofarbstoffe sowohl auf EU-Ebene (Richtlinien) als auch auf nationaler Ebene (Bedarfsgegenständeverordnung) verboten.
Zur ständigen Aufgabe des CVUA Freiburg gehört die Überprüfung von gefärbten Textilien, Ledererzeugnissen und Spielwaren auf verbotene Azofarbstoffe. Obwohl festzustellen ist, dass viele Hersteller und Importeure bezüglich der Azofarbstoffproblematik sensibilisiert sind und durch Eigenkontrollenmaßnahmen sicherstellen, dass keine verbotenen Azofarbstoffe in ihren Produkten enthalten sind, gab es hier dennoch jedes Jahr Beanstandungen.