Die Varroakontrolle bleibt weiterhin zentrale Aufgabe für die Bienengesundheit!

Dr. Frank Neumann

 

Vor mehr als 35 Jahren wurde die Bienenmilbe Varroa jacobsoni oudemans, ein Ektoparasit der indischen Honigbiene Apis cerana, nach Europa eingeschleppt. Innerhalb nur eines Jahrzehnts konnte sich diese Brutmilbe (neu: Varroa destructor), trotz intensiver Bekämpfungsmaßnahmen, nahezu weltweit in den Bienenpopulationen der Apis mellifera Rassen etablieren. Diese in Imkereien gefürchtete Bienenparasitose hat an Gefährlichkeit bisher nichts verloren. Im Gegenteil, zu Beginn der in Abständen von drei bis fünf Jahren zu beobachtenden Seuchenzüge, konnten Bienenvölker ohne Entmilbung zwei Jahre oder länger bis zum Zusammenbruch überstehen. In den vergangenen Jahren kam es immer häufiger vor, dass im Mai ausgezogene Schwärme ohne Behandlungsmaßnahmen bereits im September desselben Jahres an Varroose zugrunde gingen. Möglicherweise hat sich der Parasit an den Brutrhythmus unserer Apis mellifera-Völker angepasst mit der Folge zunehmender Virulenz. Mit fachkundiger Varroakontrolle, wie z. B. mit dem Varroa-Bekämpfungskonzept Baden-Württemberg, gelingt es jedoch die Vermehrung des Parasiten rechtzeitig zu begrenzen, um die Gesundheit der Bienenvölker zu erhalten.

 

 

Bienengesundheit - Merkblatt - Varroose Befallsdiagnose (380 kB)

 

 

Artikel erstmals erschienen am 08.10.2019