Zur Geschichte und Entwicklung des STUA Aulendorf

Entwicklungen, Leistungen, Besonderheiten zu Tiergesundheit und Labordiagnostik in Aulendorf

 

Vorbemerkung

In der weiteren Entwicklung lassen sich Innovationen untersuchungsmethodischer Art nicht ohne weiteres von diagnostischen Untersuchungsschwerpunkten trennen. Nachfolgende Stichpunkte und Ergänzungen deuten an, auf welchem Gebiet das STUA besonderes fachliches Engagement und Kompetenz aufgewiesen hat und weiterhin präsent ist. Es werden besondere Aulendorfer Schwerpunkte im Zusammenhang mit Verbraucherschutz und Tiergesundheit aufgezeigt.

 

Allgemeine Präsenz

Seit den Anfängen sind am STUA Wochenend- Sonntags- und Feiertagsdienste eingerichtet, die eine zügige Bearbeitung von Probematerial und mikrobiologischen Kulturen ermöglichen.

Große Anstrengungen in den letzten 15 Jahren wurden erfolgreich unternommen, um diverse Dateisysteme, besonders für Massenuntersuchungenin nutzbringende Übereinstimmung zubringen (z. B. TSE-Erfassungen an Vet. Amt, Einspielung und Kontrolle im BSE-Labor, Weitermeldung mit Ergebnis an HIT-Datei oder auch die Dateienkompatibilität bei der BHV1-Bekämpfung).

Ergänzend kommt die konsequente Nutzung der Befundmitteilung per Fax oder E-Mail hinzu, wodurch eine beschleunigte Erledigung ermöglicht wird.

Präsenz wurde und wird gepflegt, nicht nur im Umgang mit der direkten Klientel sondern auch mit "kollegialen" Einrichtungen, seien es nun andere Untersuchungsämter oder Referenzlaboratiorien (national und international) oder Universitätsinstitute mit verwandten Arbeitsschwerpunkten. Die Möglichkeiten zu Vergleichsuntersuchungen, Ringversuchen und innovativer Zweckforschung werden wahrgenommen.

Neben der regen Vortragstätigkeit der Tiergesundheitsdienste ist es möglich, auch über Fachpublikationen in der Literatur präsent zu sein.

 

Qualitätssicherung

Die Bemühungen um rasche und zuverlässige Ergebnisse sind am STUA Aulendorf schon immer groß geschrieben worden, zumal die Akkreditierung des Qualitätssicherungs-Systems dies erfordert. Das STUA Aulendorf konnte im Jahr 2002 als eine der ersten Institutionen in Deutschland die Anerkennung als diagnostische Untersuchungseinrichtung erlangen, nachdem das System im Jahr 2000 im Rahmen einer Dissertation vorbereitet worden war.

In Aulendorf konnten die baulichen und räumlichen Gegebenheiten den Bedürfnissen angepasst und weiterentwickelt werden. Dies ist eine der Voraussetzungen, die in die Zukunft tragen. Besonders hervorgehoben sei die Erstellung der Sektionsräume und hier wiederum der Großtiersektionssaal. Erst mit dieser im viehreichen Gebiet hochfrequent in Anspruch genommenen Einrichtung ist die Möglichkeit ordnungsgemäßer Sektionen und Beurteilungen sowie Materialentnahmen für weitergehende Untersuchungen gegeben.

Eine Verringerung der Rendite in der Tierhaltung wird eher dazu führen, dass noch konsequenter und früher alle Möglichkeiten der Diagnose von Krankheits- und von Todesursachen ausgeschöpft werden. Das zeigt die zunehmende Untersuchungsintensität außerhalb von definierten Sanierungs- und Bekämpfungsprogrammen.

 

Tierseuchendiagnostik, Tollwutbekämpfung, Wildbiologie

Die fluoreszenzimmunologische Tollwut-Diagnostik im Hirnstamm ist eine der Pioniertaten aus dem Untersuchungsamt, wie überhaupt der Aufbau einer klassischen Virologie. Man sollte sich erinnern: Schon in den 60er und dann bis in die 70er Jahre wurden die Tollwutantikörper im Haus an Fluoreszenzfarbstoffe konjugiert; industriell konfektionierte Antigen-/Antkörper-Testkits waren damals längst nicht so verbreitet wie heutzutage. Gerade in der Tollwutbekämpfung hat das STUA "an vorderster Front" mitgewirkt. Hier wurden 1983 erste Impfköder zur flächendeckenden Fuchsimmunisierung präpariert. Das waren Hühnerhälse mit Kopf, denen die Impfkapsel eingezogen wurde und die zuletzt mit einer Tetrazyklindosis als Marker versehen wurden. Die Auslage erfolgte damals noch "händisch" durch die Mitglieder der Hegeringe.

Aufhorchen ließen auch die Arbeiten des Untersuchungsamtes Aulendorf in den frühen 70er Jahren zur Feststellung des Befallgrades der Füchse mit dem Fuchsbandwurm. Ein Thema, das von wissenschaftlichen Epigonen aufgegriffen wurde und neue Aktualität gewonnen hat. Insgesamt 3374 Fuchskotproben aus Oberschwaben wurden bei der letzten Untersuchungsaktion in den Jahren 2001 - 2005 am STUA Aulendorf untersucht.

 

Zuchthygiene

Die kulturelle Vibrionendiagnostik zur Verhinderung von Deckseuchen im Rindergebiet war schon immer ein Schwerpunkt des STUA Aulendorf. So ist es nicht verwunderlich, dass im Jahre 2005 in Aulendorf erkannt wurde, dass diese als getilgt vermutete Erkrankung immer noch gelegentlich auftritt (Campylobacter fetus ssp venerealis). Die Bekämpfungsmaßnahmen wurden durch Bereitstellung von stallspezifischen Impfstoffen durch das STUA gestützt.

Richtungweisend war und ist auch weiterhin die Untersuchung der Pferdegenitaltupfer auf CEM/Taylorellen. In Aulendorf wurde von Anfang an auch die Zytologie in die Beurteilung der züchterischen Hygiene einbezogen. Außerdem hat es das Vorhandensein und der flexible Einsatz der eigenen Nährbodenküche ermöglicht, prompt auf neue Exportbedingungen zu reagieren. Diese waren mit Umstellungen auf sehr anspruchsvolle Nährmedien und Kulturbedingungen verbunden.

 

Fischgesundheit

Ein wichtiges Standbein auf dem Gebiet der Fischgesundheit bzw. -Krankheitsdiagnostik hat sich der Fischgesundheitsdienst in Aulendorf erworben. Die Errichtung und EU-Anerkennung fischseuchenfreier Gebiete und Betriebe hat in Baden-Württemberg dank der Anstrengungen des FGD Aulendorf die höchste Dichte in ganz Deutschland.

Aus Anlass der Virusdiagnostik bei Fischen (VHS und IHN) wurde frühzeitig die PCR als diagnostische Methode im Amt eingeführt. Diese methodische Basis ermöglichte es, auch für andere aktuelle Seuchen diese Methode reibungslos einzuarbeiten und einzusetzen (z. B. Aviäre Influenza, Bovine Herpesvirus Erkrankung, Schweinepest, Paratuberkulose, Bösartige Faulbrut). Auch dieser Schritt zur Modernisierung der Routineuntersuchung hat dazu geführt, dass das Untersuchungsamt gut aufgestellt ist.

Auch die Herstellung von gewässerspezifischen Vakzinen aus dem Hause hilft, durch Verabreichung von abgetöteten Krankheitskeimen an gefährdete Tiere, Antikörper gegen Felderreger zu bilden und damit ein Bestands- bzw. Teichgesundheitsproblem zu überwinden.

 

Bienengesundheit

Auf dem Sektor Bienenkrankheitsdiagnostik und Bienengesundheit war und ist das Untersuchungsamt Aulendorf sehr nahe am aktuellen Bedarf orientiert. Schon 1981 wurde die Rückstandsuntersuchung in Honig (Dünnschichtchromatographie auf Sulfathiazol) aufgegriffen und bis zur Streptomyzindetektion in Honig mittels Immunoaffinitätssäule und ELISA weitergeführt.

Die Aktivitäten in Aulendorf waren mit dafür verantwortlich, dass ein Weiterbildungsgang für den Fachtierarzt für Bienen innerhalb den berufsständischen Weiterbildungskonzepten erhalten blieb. Neue Untersuchungsverfahren zum kulturellen Nachweis von Faulbrut in Honig wurden eingeführt und werden weiterhin wirkungsvoll eingesetzt.

Ein in Aulendorf entwickelter Biotest (Mehlkäferlarven) zum Nachweis von bienenbrutschädigenden hormonell wirksamen Pflanzenschutzmitteln war eine der Voraussetzungen für größere Monitoring-Untersuchungen auf Insegar.

Wichtige Modifikationen in den Anwendungsvorschriften für Pflanzenschutzmittel mit hormoneller Wirkung beruhen auf Erkenntnissen aus diesen Untersuchungen.

 

Tiergesundheit/Seuchenbekämpfung

Die Grundlage für das Ansehen des Amtes wurde mit den Laboruntersuchungen der klassischen Tierseuchendiagnostik wie Tuberkulose, Leukose, Brucellose und Q-Fieber gelegt. Jeder wird sich noch an die Täfelchen "Staatlich anerkannter TB-freier Bestand" erinnern. Später kamen auch die Ausmerzung von Schweine- und Geflügelseuchen hinzu.

Frühzeitig wurde auch die Beurteilung der Futtermittel (Bakteriologie/Mykologie/Ungezieferbefall/Überlagerung/Ranzigkeit) in die Ursachenermittlung für Tierkrankheiten (Aborte/Kümmern/Durchfälle) einbezogen. Mit dieser ganzheitlichen Sicht des Krankheitsgeschehens und möglicher Ursachen konnte in vielen Problembeständen auf relativ einfachem Weg Abhilfe geschaffen werden. Auch dazu trägt im Rahmen der Bakteriologie die Herstellung von stallspezifischen Vakzinen wesentlich bei.

Schon Ende der 1960er Jahre wurden in Aulendorf die Voraussetzungen geschaffen, um einen Einstieg in die klinisch-chemische Stoffwechsel- und Versorgungserfassung zu ermöglichen. Das Thema "Leistungskrankheiten" gewann zunehmend an Bedeutung. In enger Zusammenarbeit mit dem Rindergesundheitsdienst konnte ein - immer noch tragfähiges - Gerüst an Parametern erstellt werden, das aussagekräftig und trotzdem bezahlbar ist. Von außen herangetragene Innovationen wurden geprüft und dann integriert, wenn eine Nützlichkeit erkannt wurde.

Eine besondere Anwendung dieser Laborkapazität war der Aufbau einer stressresistenten DL-Sauenlinie im Zuchtverband Sigmaringen mittels der Bestimmung der Creatinphosphokinase. Vor der Zuchtselektion wurden Schweine im 20 kg Ferkelgewicht definiertem medikamentösem Streß ausgesetzt. Tiere mit einem im Gefolge niedrigen Serum CK-Gehalt wurden für die Zucht vorgesehen, solche mit Streßempfindlichkeit anzeigenden hohen CK Werten für die Mast.

 

Automation in Seuchendiagnostik und -management

Mit der Globalisierung des Handelsverkehres und der direkten Wirksamkeit der EU-Verordnungen sind auch in zunehmendem Umfang "Monitoring"-Untersuchungen nötig. Die freie Handelbarkeit von Tieren und tierischen Produkten hängt von dem laufenden Nachweis ab, dass die Tierpopulation eines Mitgliedsstaates frei von bestimmten, seuchenhaften Erkrankungen ist. Die Untersuchungen hierfür erbringt das STUA-Aulendorf. Sie nehmen derzeit in Aulendorf eine Größenordnung von jährlich 350.000 Proben mit 450.000 Untersuchungen ein. Diese Entwicklung wurde in Aulendorf frühzeitig erkannt. Die Befassung mit Pipettierrobotern und ihrer methodischen Optimierung im Rahmen seuchenhygienischer Untersuchungen machte es möglich, dem zunehmenden Probenanfall kurzfristig und schlagkräftig gerecht zu werden.

Es wird beispielsweise die serologische BHV1-Diagnostik mit erheblichem Aufwand landeszentral im STUA unter Nutzung der IuK-Technik organisiert und durchgeführt. Die diesbezügliche Probenanzahl stieg in den letzten Jahren von 40.000 auf 200.000.

Bei aller Aktualität, Vorzügen und Massenanwendungsmöglichkeiten der immunologischen und molekularbiologischen diagnostischen Verfahren darf nicht vergessen werden, dass im STUA Aulendorf weiterhin auf hohem Niveau die klassische virologische Diagnostik an der Zellkultur und im Brutei gepflegt wird; mit "allem Drum und Dran", etwa auch der Kontrolle und Pflege sowohl der Zell-Linien wie auch der Virusstämme. Diese Verfahren haben weiter Bestand, besonders im Rahmen der Fischseuchendiagnostik als Bestätigungsuntersuchung von Ergebnissen aus der PCR und z. B. in der Diagnostik von Paramyxoviren (Newcastle Disease), Herpesviren (ILT), Influenza-Viren, Geflügelpocken etc.

 

Milchhygiene/Mastitisdiagnostik

Aus dem Milchlabor kamen, neben der Routine-Arbeit, weittragende Innovationen und Errungenschaften. Mit der "Aulendorfer Mastitis Probe (AMP)" einem halbquantitativen California-Mastitis-Test wurde die Möglichkeit gegeben, den Grad des Zellgehaltes der Milch und damit des Entzündungsgeschehens im Euter besser abzuschätzen; ein wertvolles diagnostisches Hilfsmittel vor der Einführung der direkten Zellzählung mit fluoreszenzoptischen Methoden.

Das GSP (Glutamat-Stärke-Phenolrot) Medium zur Pseudomonaden-Kultur ist ein Aulendorfer Gewächs und immer noch ein wichtiger Nährboden, besonders in der Lebensmittelhygiene.

Die Diagnostik und Bekämpfung des Streptococcus agalactiae war in Aulendorf schon immer ein Schwerpunkt. Bestandssanierungen, vor allem im Allgäu machten zahlreiche Nach- und Kontrolluntersuchungen nötig. Auch weiterhin darf dieser durchaus auch für den Menschen pathogene Keim nicht aus den Augen verloren werden. Im STUA wurde in Abstimmung mit dem Eutergesundheitsdienst schon frühzeitig ein Verfahren zur Absicherung zweifelhafter kultureller Streptococcus agalactiae Befunde mittels serologischer Antigen-Diagnostik praktiziert. So ließ sich eine effektive "Galt-Sanierung" sicherstellen.

 

Produktionshygiene/Rückstände/Lebensmitteluntersuchung

Ausgehend vom sehr effektiven Hemmstoff-Test auf antibiotisch wirksame Rückstände im Fleisch und dem Mäuse-Uterus-Test auf oestrogen-wirksame Stoffe (Anfang der 70er Jahre) war entsprechend den gesetzlichen Anforderungen ein chemisch-analytisches Rückstandslabor einzurichten.

Dieser Aufgabe konnte man in Aulendorf - auch in Abstimmung mit den anderen STUÄ im Land (Arbeitsgemeinschaft Rückstände - ARÜ) voll gerecht werden und kompetente Präsenz zeigen. Dies gilt auch für die Entwicklungen bis zur Umstrukturierung der Laborkapazitäten im Jahr 1997. Es wird erinnert an die rasante Entwicklung der immunologischen Nachweise chemischer Wirkstoffe (ELISA) wie auch an die Fortschritte in den chemisch-analytischen Untersuchungen (Dünnschichtchro-matograpie/Hochdruckflüssigkeitschromatogie/Chromatographische Anreicherungs-/ und -Reinigungsverfahren/Gaschromatographie/Atomabsorbtion). Daneben wurde immer wieder versucht, dem biologischen Wirkungsnachweis vor dem analytischen Stoffnachweis den angemessenen Vorrang einzuräumen.

In Aulendorf wurde als einem der ersten Untersuchungsämter Diaethylstilboestrol mittels ELISA nachgewiesen. Dies war der engen Zusammenarbeit mit dem Institut für Physiologie in Weihenstephan (Prof. Karg und Prof. Meyer zu verdanken): Auch auf einem anderen Sektor, der missbräuchlichen Testosteronanwendung, machten in Aulendorf durchgeführte Voruntersuchungen bei lebenden weiblichen Kälbern zum physiologischen Testosterongehalt eine unaufgeregte Erfassung und Handhabung missbräuchlicher Anwendung bei Schlachttieren möglich.

Das interessante Spektrum der anderen Wirkstoffe, die im Laufe der 20 Jahre, in denen Aulendorf die Zuständigkeit hierfür hatte, war sehr vielfältig und umfangreich!

("Ralgro", Zearalenon/-ol; Progesteron; Testosteron; Aethinyloestradiol; Azetylgestage, Medroxyprogesteronazetat; ß-Oestradiol; Diathylstilboestrol; Clenbuterol/Salbutamol, Thyreostatika; Tetrazykline; Chloramphenikol; Sulfonamide; Promazine; Xylazin; Phenylbutazon; Nicarbazin; Monensin-Natrium; Anthelmintika; Aflatoxine/Ochratoxin; Betablocker, Streptomyzin/Tetrazyklin in Honig; chlorierte Kohlenwasserstoffe; Schwermetalle; Mykotoxine in Futtermitteln, Histamin und andere biogene Amine.

Perchloraethylen im Futtermittel; Polychlorierte Biphenyle in Silagen und Siloanstrichen, Perchloraethylen in Fischen, Blei in Enten, Trenbolon; Dimetridazol; Ivermectine; Fusarientoxine; Tylosin; Enrofloxazin; Oxolonsäure; 19Nortestosteron; Brombuterol; Kupfer in Futtermitteln und Kälberlebern; Malachitgrün in Fischen.)

Rund 20 Jahre lang (1977 - 1997) hat das Amt fachkundig seine Zuständigkeit wahrgenommen und dies nicht nur unter dem Gesichtspunkt der Lebensmittelunbedenklichkeit, sondern auch im Hinblick auf die Möglichkeiten der Vorverlegung solcher Untersuchungen in den Stall, also bedenkliches Material gar nicht erst an den Schlachthof gelangen zu lassen.

Im Bereich der Lebensmitteluntersuchung sind neben den klassischen Verfahren wie Präparation, (z. B. BEFFE) bakteriologisch-histologische Untersuchung, Wasser-Fett-Eiweiß-Bestimmung, die immunologischen (Immundiffusion/Immunelektrophorese) Verfahren zur Erkennung von Tierarten und von Fremdeiweißzutaten in den Vordergrund getreten. Außerdem eröffneten die Poyacrylamid-Gel-Elektrophorese und besondere Färbemethoden neue Möglichkeiten zur Tierartbestimmung von Säuger- und von Fischfleisch. Das Amt konnte immer in den Nachweismethoden mit den Entwicklungen der Verfälschungstechnik Schritt halten.

 

TSE, Tiermehl

Eine weitere Pionierarbeit, die bis heute und auch noch in die weitere Zukunft trägt, war die unter internationaler Laborbeteiligung erreichte Erarbeitung einer Methode zur Kontrolle der ausreichenden Erhitzung bei der Herstellung von Tiermehl. Dabei handelt es sich um ein Verfahren am in Verkehr befindlichen Produkt, also auch an Waren, die nicht in Baden-Württemberg hergestellt wurden. Diese Untersuchung an Tiermehlen baden-württembergischer Produktion werden laufend zentral in Aulendorf durchgeführt.

Die Befassung mit dieser Materie brachte es mit sich, dass das STUA mit dem Aufbau eines zentralen Laboratoriums für die BSE-Untersuchungen beauftragt wurde. Dies wurde fristgerecht erreicht (Dez. 2000), so dass andere Laboratorien hier eingewiesen werden konnten, als deren Beteiligung aufgrund des stark ansteigenden Probenaufkommens nötig wurde. Sämtliche in Baden-Württemberg gefallenen Tiere werden in Aulendorf auf Transmissible-Spongiforme-Enzephalopathie untersucht.

 

Schlussbemerkung

Nicht alle besonderen Aktivitäten sind hier erwähnt, weitere Information gibt die Publikationsliste. Neuerungen und Wandlungen frühzeitig zu erkennen, ihnen offen gegenüberzustehen, ihre Bewältigung anzupacken und auch ggf. objektiv und unabhängig an verantwortliche Stellen Hinweise über die Sinnhaftigkeit und Brauchbarkeit von Entscheidungen und Verfahren zu geben und das Nützliche beizubehalten, sind die Prinzipien, den Bestand des Diagnostikzentrums auch weiter zu bewahren.

 

 

Artikel erstmals erschienen am 27.02.2007